“Spiritualità laica” – “Laizistische Spiritualität“ Traduzione a cura di: Christa Efkemann
Über die „Laizistische Spiritualität”
Ich möchte die Bedeutung des Ausdrucks „laizistisch” wörtlich, etymologisch und konzeptionell klären. Er wird oft falsch ausgelegt, als eine Ausdrucksweise seitens der Laienmitglieder einer beliebigen Religion. Tatsächlich steht der Begriff, aus dem Griechischen „laikos” abgeleitet, für eine absolute Nicht-Zugehörigkeit zu einem religiösen, philosophischen bis hin zu einem politischen Modell. Laizistisch bedeutet „außerhalb jeglichen Kontexts eines sozialen Gefüges” ähnlich dem Begriff aus dem Sanskrit „pariah”. Folglich ist es undenkbar, dass ein Mitglied einer Religion die dieser Religion entsprechende Geisteshaltung laizistisch ausdrücken kann.
In Wahrheit entspricht die laizistische Spiritualität einer natürlichen Geisteshaltung, der spontanen Suche des Menschen nach seinem Ursprung, nach der geheimnisvollen Bedeutung des Lebens – ein Streben, das auf Selbsterkenntnis ausgerichtet ist. Am ehesten nähert sich das englische Wort „awe”, das heißt, das „Verwundern (oder die Achtung) vor sich selbst”, diesem Konzept an.
Dazu möchte ich gleich anfangs feststellen, dass „Geist – spirito” für mich eine „Synthese zwischen Intelligenz und Gewissen” bedeutet, und im übrigen klarstellen, dass ich in keiner Art und Weise „gläubig” bin. Das, was ich bejahe, ist die Basis meiner unmittelbaren Erfahrung zu existieren und mir dessen bewusst zu sein. Es ist nicht nötig, mir das von jemandem bestätigen zu lassen, und dieses gilt – natürlich – für jeden.
Man braucht nicht zu „glauben” um zu sagen „ich bin”, wir alle wissen es ohne den Schatten eines Zweifels von selbst. Wenn es hingegen darum geht, über das Vorhandensein oder das Fehlen eines Glaubens zu urteilen, können wir nicht umhin zu sagen „ich glaube” oder ich „glaube nicht”. Davon leitet sich ab, dass das „Sein” und das sich dessen gleichzeitig „bewusst sein” naturbedingt und unumstößlich wahr ist, während auf etwas zu bestehen, das seine Grundlage im Denken hat, das heißt in der gedanklichen Spekulation, nur ein Prozess, der Entwurf eines Konzepts ist.
Ich will es nicht komplizieren, aber es ist völlig klar, dass niemand je sagen wird „ich glaube zu existieren und ich glaube mir dessen bewusst zu sein” während man für jede andere Behauptung (oder auch abstrakte oder konkrete Gedankengänge) immer den Ausdruck gebrauchen wird „ich glaube an eine Religion” oder „ich glaube an den Atheismus”, oder an irgend etwas anderes dem man Glauben schenkt.
„Ich bin” ist also die reine und einfache Wahrheit, und es ist hier überflüssig, alle möglichen Gründe für dieses „Sein” anzuführen, weil dieser Erklärungsprozess (oder seine Interpretation) nur zu Spekulationen führt und folglich diskutierbar ist.
Zu behaupten, dass das Bewusstsein ein göttlicher Funke ist oder der zufällige Entstehungsprozess der Materie, die sich in Leben verwandelt, überlassen wir den Sophisten.
„Ich bin” ist hingegen die einzige unbestreitbare Tatsache, die keinen Beweis und keinerlei Diskussion benötigt.
Das ist die Basis von der ich ausgehe. Es hat also keinen Sinn sich in Diskussionen über den „Modus …. oder Hypothesen” zu ergehen.
Ich sage das, um jede entgegen gesetzte Position zur Realität dieses von mir beschriebenen Zufallsfaktors zum Schweigen zu bringen oder sie zu vermeiden (und alle die einen klaren Kopf haben können sich dessen bewusst sein).
Das ist der Laizismus des Geistes.
Die „laizistische Spiritualität” ist einfach und banal, sie ist die „Anerkennung” des natürlichen Zustandes eines jeden von uns …
Paolo d’Arpini
Traduzione a cura di: Christa Efkemann